Der Hererokrieg
Die Herero sind ein afrikanisches Hirtenvolk, das heute etwa 120.000 Menschen umfasst. Die Mehrheit von ihnen lebt in Namibia. Unter deutscher Kolonialherrschaft kamen bis zu 80 Prozent des Hererovolkes um. Allein während des Aufstandes der Herero und Nama, der in einem Krieg und Völkermord endete starben rund 85.000 Herero.
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Bremen und der Hererokrieg
Nachdem das Kolonialdenkmal am 6.7.1982 50 Jahre alt wurde, rückte es in den Mittelpunkt vieler Diskussionen – ein Behördensprecher wies bereits damals darauf hin, dass der Elefant "als Symbol für die Dritte Welt" angesehen werden könnte.
Im März 1984 gab das "Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung" (biz) den Denkanstoß: "Kolonial – denk mal".
Am 17. September 1985 sprach der namibische Freiheitskämpfer Nujoma auf einer Veranstaltung in Bremen und nannte die Lage in seinem Land "kritisch und explosiv" und verwies auf die Freiheitsbewegung SWAPO und ihren Befreiungskampf für eine Republik Namibia, zu dem sich die Bremische Bürgerschaft einstimmig am 13.11.1985 mit dem Verweis auf "Freiheit und Unabhängigkeit" erklärte.
Am 4. Dezember 1988 enthüllten Mitglieder der Jugendorganisation der IG-Metall ein "Anti-Apartheit-Denkmal", eine in den Bremer Stahlwerken hergestellte Tafel "Für Menschenrechte...".
Am 21. März 1990 wurde Namibia zur unabhängigen Republik.
Angeregt durch diesen Erfolg fand in Bremen die offizielle Umwidmung des ehemaligen Kolonialdenkmals in ein Anti-Kolonial-Denk-Mal durch den Bremer Bürgermeister Klaus Wedemeier zum "Namibia-Freiheitsfest" am 18. Mai 1990 statt. Schirmherr dieser Aktionswoche war der damalige Bundespräsident Richard von Weizäcker und der Bremer Bürgermeister Wedemeier hielt eine engagierte Rede.
Im Jahr 2004 veranstaltete der Bremer Bürgermeister Dr. Henning Scherf ein internationales Symposium "Der Hererokrieg – 100 Jahre danach", um auf die Aktualität der Realitäten, Traumata und Perspektiven zu verweisen. Dieses Engagement der Aufarbeitung kann am Ort des Anti-Kolonial-Denk-Mals heute und morgen fortgeführt werden.
© Michael Weisser & Ralph Saxe Febr/März/April 2008