Historie

Die deutsche Frau im Kolonialismus

Im April 1888 wurde der erste koloniale Verein für Frauen in Deutschland gegründet, der „Deutsche Frauenverein für Krankenpflege in den Kolonien.“ Bei den zu pflegenden Kranken handelte es sich um deutsche Militärangehörige und deutsche Siedler in den Kolonien. Der 1908 von Adda von Liliencron gegründete Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft hatte sich als Ziel, die Festigung der Bande zwischen Kolonien und Heimat und der Verbreitung des kolonialen Gedankens gesetzt. Beide Vereine verbreiteten ihre Ansichten und Informationen in der Zeitschrift „Kolonie und Heimat“. Dort wurde auch über die Möglichkeit des Besuchs einer Kolonialen Frauenschule berichtet. Solche Schulen gab es in Witzenhausen, Carthaus und Bad Weilbach. Sie dienten der Ausbildung zur Vorbereitung auf ein Leben in den Kolonien, ebenso wie die Lehrfarm von Frau von Falkenhausen in Brakwater, Südwestafrika. Die in den kolonialen Frauenvereinen engagierten Frauen stammten überwiegend aus dem gebildeten Bürgertum, aus Soldaten-, Unternehmer- und Beamtenfamilien.   –   weiterlesen...



Die schwarze Frau unter Kolonialherrschaft

Die traditionelle Rolle der Frau in der späteren Kolonie Südwest-Afrika

Bevor das Gebiet Südwest-Afrikas unter deutsche Kolonialherrschaft kam, spielte die Frau dort eine wichtige, klar umrissene Rolle, die von Stamm zu Stamm unterschiedlich ausfiel. Als Beispiele seien hier die Stämme der San, der Himba und der Ovambo angeführt.

Der Name San bezeichnet eine Reihe ethnischer Gruppen im südlichen Afrika. Die San gelten als dessen erste Bewohner und stehen möglicherweise sogar an der Wurzel des menschlichen Stammbaums insgesamt, wie genetische Untersuchungen zeigten. Im Jahre 1904, im Anschluss an den Krieg gegen die Herero ging die deutsche Schutztruppe auf dem Gebiet der damaligen Kolonie Deutsch- Südwestafrika (dem heutigen Namibia) gewaltsam gegen die San vor.

Die Ehen der San sind normalerweise monogam, nur in Ausnahmefällen kann eine zweite Frau zugestanden werden. Keine Frau bleibt unverheiratet. Im familiären Alltag kommt der Frau in erster Linie die Rolle als Mutter zu, sie trägt zu jeder Zeit ihr Kind bei sich und stillt es bis zum dritten Lebensjahr. Der Alltag der Frau besteht in der Sorge um die Nahrung, das heißt sie sammelt Feldfrüchte, legt Vorräte an und sorgt sich um die Zubereitung der Nahrung.   –   weiterlesen...


© Gudrun Eickelberg, DerElefant! e.V. Bremen 2012


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