Historie

Bremen und sein koloniales Erbe

Die deutschen Kolonien und Schutzgebiete wurden vom Deutschen Kaiserreich am Ende des 19. Jahrhunderts erworben und waren 1914 das an Fläche viertgrößte Kolonialreich. Während andere europäische Mächte bereits ab dem 15. Jahrhundert begannen, Kolonien in Übersee zu gewinnen, traten die deutschen Länder vor der Reichsgründung kaum als Kolonialmacht in Erscheinung. Nach der Reichsgründung 1871 gewannen die kolonialen Kreise an Einfluss. In zehn Jahren versechsfachte sich der deutsche Export nach Afrika. Das sie dabei von der Zustimmung anderer Kolonialmächte abhängig waren, traf den Stolz der Deutschen. Der Ruf nach eigenen Kolonien wurde lauter. Erste Kolonialvereine entstanden, so der „Deutsche Colonialverein“ in Frankfurt, dessen Gründungsaufruf von drei Bremer Bürgern mitgezeichnet wurde: Hermann Henrich Meyer, Gründer des Norddeutschen Lloyd, August Lammers, Herausgeber des Bremer Handelsblattes und dem Afrikaforscher Gerhard Rohlfs. In Bremen selbst war für die Kolonialsache keine Stimmung vorhanden.

Damals war der Tabakhandel das lukrativste Geschäft der Bremer Kaufleute. Über 200 Tabakhändler- und fabriken gab es in der Stadt und ließen sie zur Tabakstadt Deutschlands werden. Unter den Tabakbetrieben entwickelten sich auch die Unternehmen der Familien Lüderitz und Vogelsang. Adolf Lüderitz, der Sohn eines wohlhabenden Bremer Tabakhändlers, war bereits viel herumgekommen, als er das Unternehmen seines Vaters erbte. ...

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© Gudrun Eickelberg, DerElefant! e.V. Bremen 2015


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